Zusammenarbeit mit der Elke & Günter Reimann-Dubbers Stiftung

Die Elke & Günter Reimann-Dubbers Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Heidelberg. Sie widmet sich insbesondere der Unterstützung von Projekten im Bereich der frühkindlichen Sprachförderung.

Die enge Zusammenarbeit mit der Elke & Günter Reimann-Dubbers Stiftung begann bereits 2004. Durch diese ist es uns möglich, die Forschungs- und Entwicklungsprojekte umzusetzen, die Sie auf dieser Seite aufgeführt sehen.

Laufende Projekte:

  • Zusammenarbeit mit Eltern: Alltagsintegrierte Sprachförderung bei Mehrsprachigkeit und Familien im Brennpunkt
  • Heidelberger Late Talker Längsschnittstudie
  • Entwicklung von Informationsbroschüren für Eltern

Abgeschlossene Projekte:

  • IMPULS–Interaktionstraining – Sprache als Brücke zur Integration
  • Heidelberger Elterntraining zum Umgang mit LRS (HET LRS): Evaluationsstudie
  • Heidelberger Interaktionstraining in Krippe und Tagespflege (HIT Krippe): Evaluationsstudie
  • Heidelberger Elterntraining zur frühen Sprachförderung (HET Late Talkers): Evaluationsstudie
  • Übersetzung von Informationsblättern zur Mehrsprachigkeit

Laufende Projekte

Zusammenarbeit mit Eltern: Alltagsintegrierte Sprachförderung bei Mehrsprachigkeit und Familien im Brennpunkt

Gemeinsam mit der Günter Reimann-Dubbers Stiftung, Heidelberg und der Stiftung Fairchance, Berlin starteten wir ein Projekt, welches die kooperative Zusammenarbeit mit mehrsprachigen Familien aus dem Brennpunkt hinsichtlich des Einbezugs der Familien in die sprachliche Förderung der Kinder fokussiert.

Hier finden Sie nähere Informationen zu diesem Projekt.

Projektzeitraum: 2015-2020

Projektkoordination: Dr. Anke Buschmann (ZEL-Heidelberg)


Heidelberger Late Talker Längsschnittstudie

Die Heidelberger Late Talker Längsschnittstudie ist eine Langzeituntersuchung zum Entwicklungsverlauf von Kindern mit einer isolierten Sprachentwicklungsverzögerung (sogenannte Late Talkers). Es handelt sich um ein einmaliges Projekt im deutschsprachigen Raum und eine der wenigen Längsschnittstudien weltweit, die die Entwicklung ehemaliger Late Talkers bis ins Jugendalter verfolgt und eine Beurteilung der Effektivität einer elternzentrierten Frühintervention erlaubt.

Die Ersterhebung von Kindern mit und ohne Sprachverzögerung im Alter von zwei Jahren wurde 2003 durchgeführt. Anhand der erhobenen Daten konnten wichtige Erkenntnisse für das diagnostische Vorgehen bei Verdacht auf isoliert expressive Sprachverzögerung abgeleitet werden. Anschließend wurden die identifizierten Late Talkers randomisiert einer Interventions- und einer Wartegruppe zugeteilt. Die Mütter in der Interventionsgruppe begannen zwischen dem 24. und 29. Lebensmonat der Kinder das „Heidelberger Elterntraining zur frühen Sprachförderung“ (HET). In der Wartegruppe wurde bis zum dritten Lebensjahr der Kinder keine spezifische Förderung vorgenommen.

In dieser Überprüfung erwies sich das Heidelberger Elterntraining als eine sehr effektive Maßnahme. 75% der Kinder der Interventionsgruppe holten bis zu ihrem dritten Geburtstag den sprachlichen Rückstand auf. Dem gegenüber standen lediglich 44% Spontanaufholer in der Kontrollgruppe (Buschmann et al., 2009).

Seitdem wurden die Studienkinder kontinuierlich begleitet und wiederholt getestet. Seit Juli 2016 läuft die inzwischen siebte Nachuntersuchung der heutigen Jugendlichen bei uns im ZEL. 

Eine eingehende Beschreibung der Studie und der daraus resultierten Publikationen finden Sie hier auf unserer Website.

Projektzeitraum: 2003-2020

Projektkoordination: Dr. Anke Buschmann

Publikationen:

  • Buschmann, A., Jooss, B., Rupp, A., Dockter, S., Blaschtikowitz, H., Heggen, I. & Pietz, J. (2008). Children with developmental language delay at 24 months of age: results of a diagnostic work-up. Developmental Medicine & Child Neurology, 50, 223–229. (hier herunterladen)
  • Buschmann, A., Jooss, B., Pietz, J. (2009). Frühe Sprachförderung bei Late Talkers - Effektivität einer strukturierten Elternanleitung. Kinderärztliche Praxis, 80, 404-414. (hier herunterladen)
  • Buschmann, A., Jooss, B. & Pietz, J. (2009).Verzögerte Sprachentwicklung bei der U7 - (K)ein Grund zur Sorge?. Der Kinder- und Jugendarzt, 6, 375-379.
  • Buschmann, A., Jooss, B., Rupp, A., Feldhusen, F., Pietz, J. & Philippi, H. (2009). Parent-based language intervention for two-year-old children with specific expressive language delay: A randomised controlled trial. Archives of Disease in Childhood, 94, 110-116. (hier herunterladen)
  • Buschmann, A. (2011).Was tun bei verzögerter Sprachentwicklung? Das "Heidelberger Elterntraining" - ein effektiver Ansatz. In: Hellbrügge, T. & Schneeweiß, B. (Hrsg.), Frühe Störungen behandeln - Elternkompetenz stärken. Grundlagen der Frührehabilitation. Stuttgart: Klett-Cotta.
  • Buschmann, A. & Neubauer, M. (2012). Prädiktoren für den Entwicklungsverlauf spät sprechender Kinder. Sprache-Stimme-Gehör, 35, 135 - 141. (hier herunterladen)
  • Buschmann, A. (2012). Frühe Sprachförderung bei Late Talkers. Effektivität des Heidelberger Elterntrainings bei rezeptiv-expressiver Sprachentwicklungsverzögerung. Pädiatrische Praxis, 78, 377-389. (hier herunterladen)
  • Buschmann, A. & Ritter, E. (2013). „Heidelberger Elterntraining zur frühen Sprachförderung“ in der Praxis. Wie zufrieden sind die Eltern?. Sprache-Stimme-Gehör, 37, 24 - 29.
  • Buschmann, A., Multhauf, B., Hasselhorn, M. & Pietz, J. (2015). Long-term effects of an early parent-based intervention for late talking toddlers. Journal of Early Intervention, 3, 175-189.

Entwicklung von Informationsbroschüren für Eltern

Für Eltern und Interessierte haben wir eine Reihe von Informationsbroschüren rund um das Thema Spracherwerb entwickelt und in verschiedene Sprachen übersetzen lassen. In diesen vermitteln wir Hintergrundwissen verständlich und prägnant und geben konkrete Ratschläge für die alltägliche Sprachförderung in der Familie. Alle Broschüren finden diese hier auf unserer Website. Eine digitale Version bieten wir zum kostenlosen Download an. Gegen einen Unkostenbeitrag von 1,50€/Stück (ab 50 Stück: 1€) senden wir Ihnen gerne auch gedruckte Exemplare zu.


Abgeschlossene Projekte

IMPULS–Interaktionstraining – Sprache als Brücke zur Integration

Das IMPULS-Interaktionstraining startete 2015 und richtet sich an ehrenamtliche Helfer*innen und pädagogische Fachkräfte, die in alltäglichen Situationen mit Kindern mit Fluchterfahrung in Kontakt treten. Ziel ist es, sie zu Sprachförderung in diesen gemeinsamen Situationen zu befähigen. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Module und Materialien konzipiert, die von Organisationen angefragt werden können.

Über diesen Link gelangen Sie zu einer ausführlichen Beschreibung des Projektes auf unserer Website. Weitere Informationen finden Sie auch in unserer IMPULS-Broschüre.

Projektzeitraum: 2015 - 2018

Projektkoordination:

  • Dr. Anke Buschmann (ZEL Heidelberg)
  • Dr. Ann-Katrin Bockmann (Stiftung Universtität Hildesheim)

Heidelberger Elterntraining zum Umgang mit LRS (HET LRS): Evaluationsstudie

Gemeinsam mit dem Zentrum für Kinder und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Heidelberg führten wir eine Evaluationsstudie des Heidelberger Elterntrainings zum Umgang mit LRS (Buschmann & Multhauf) durch. Eltern, die am Elterntraining teilnahmen, gaben an, sich deutlich sicherer im Umgang mit den Problemen des Kindes fühlten als Eltern, die kein Training erhielten. Nach der Teilnahme am HET LRS konnten die Eltern ihr Kind besser beim Lesen- und Schreibenlernen unterstützen und zum Üben in alltäglichen Situationen motivieren.

Die gewonnenen Erkenntnisse flossen in die Weiterentwicklung des HET LRS ein.

Projektzeitraum: 2011-2017

Projektkoordination: Dr. Anke Buschmann

Publikationen:

  • Multhauf, B. & Buschmann, A. (2014). Elternpartizipation in der Therapie lese-rechtschreibschwacher Kinder: Ergebnisse einer Fragebogenerhebung. Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 4, 233 - 241
  • Buschmann, A. & Multhauf, B. (2016). LRS-Elterngruppenprogramm: Teilnehmerzufriedenheit und subjektive Effektivität. Lernen und Lernstörungen, 5, 44-57.
  • Multhauf, B. & Buschmann, A. (2016).  Elterntraining zum Umgang mit LRS – wahrgenommene Änderung des kindlichen Verhaltens. LOGOS, 24 (1), 4-14. (hier herunterladen)
  • Multhauf, B., Buschmann, A. & Soellner, R. (2016). Effectiveness of a group-based program for parents of children with dyslexia. Reading and Writing, 29 (6), 1203-1223.

Heidelberger Interaktionstraining in Krippe und Tagespflege (HIT Krippe): Evaluationsstudie

Mittels einer randomisierten Kontrollgruppenstudie wurde die Wirksamkeit des Heidelberger Interaktionstraining zur alltagsintegrierten Sprachbildung und -förderung ein- und mehrsprachiger Kinder in Krippe und Tagespflege - HIT Krippe überprüft. Erzieher*innen wurden randomisiert zwei Interventionsgruppen zugeteilt. Eine Gruppe absolvierte das HIT Krippe, die andere Gruppe erhielt eine eintägige Fortbildung mit vergleichbarem Inhalt, aber abweichender methodisch-didaktischer Umsetzung. Hierbei konnte die Effektivität des Programms nachgewiesen werden. In einem Prä-Test/Post-Test-Vergleich wurden anschließend die Auswirkung der Maßnahme anhand der sprachlichen Fähigkeiten der Kinder in den Krippen der beiden Interventionsgruppen gemessen. In Gruppen, deren Erzieher*innen das Heidelberger Interaktionstraining durchlaufen haben, wiesen die Kinder einen signifikant größeren Zuwachs des Wortverständnisses und der Wortproduktion auf.

Projektzeitraum: 2007-2010

Projektkoordination: Dr. Anke Buschmann

Publikation:

  • Buschmann, A. & Jooss, B. (2011). Alltagsintegrierte Sprachförderung in der Kinderkrippe. Effektivität eines sprachbasierten Interaktionstrainings für pädagogisches Fachpersonal. Verhaltenstherapie & psychosoziale Praxis, 43, 303-312.


Heidelberger Elterntraining zur frühen Sprachförderung (HET Late Talkers): Evaluationsstudie

2003 startete eine Evaluationsstudie für das neu entwickelte Heidelberger Elterntraining zur frühen Sprachförderung (HET Late Talkers). In Kooperation mit niedergelassenen Fachärzten für Kinder- und Jugendmedizin der Rhein-Neckar-Region wurde 2003 eine Stichprobe von 100 Kindern mit Sprachverzögerung rekrutiert. Anhand der erhobenen Daten konnten wichtige Erkenntnisse für das diagnostische Vorgehen bei Verdacht auf isoliert expressive Sprachverzögerung abgeleitet werden (Buschmann et al., 2008).

Anschließend wurden die identifizierten Late Talkers randomisiert einer Interventions- und einer Wartegruppe zugeteilt. Die Mütter in der Interventionsgruppe begannen zwischen dem 24. und 29. Lebensmonat der Kinder das „Heidelberger Elterntraining zur frühen Sprachförderung“ (HET). In der Wartegruppe wurde bis zum dritten Lebensjahr der Kinder keine spezifische Förderung vorgenommen.

In dieser Überprüfung erwies sich das Heidelberger Elterntraining als eine sehr effektive Maßnahme. 75% der Kinder der Interventionsgruppe holten bis zu ihrem dritten Geburtstag den sprachlichen Rückstand auf. Demgegenüber standen lediglich 44% Spontanaufholer in der Kontrollgruppe (Buschmann et al., 2009a; Buschmann et al., 2009b).

Die Erhebung bildete den Grundstein für die Heidelberger Late Talker Längsschnitttudie.

Projektzeitraum: 2003-2006

Projektkoordination: Dr. Anke Buschmann

Publikationen:

  • Buschmann, A., Jooss, B., Rupp, A., Dockter, S., Blaschtikowitz, H., Heggen, I. & Pietz, J. (2008). Children with developmental language delay at 24 months of age: results of a diagnostic work-up. Developmental Medicine & Child Neurology, 50, 223–229. (hier herunterladen).
  • Buschmann, A., Jooss, B., Pietz, J. (2009). Frühe Sprachförderung bei Late Talkers - Effektivität einer strukturierten Elternanleitung. Kinderärztliche Praxis, 80, 404-414. (hier herunterladen).
  • Buschmann, A., Jooss, B., Rupp, A., Feldhusen, F., Pietz, J. & Philippi, H. (2009). Parent-based language intervention for two-year-old children with specific expressive language delay: A randomised controlled trial. Archives of Disease in Childhood, 94, 110-116. (hier herunterladen).

Übersetzung von Informationsblättern zur Mehrsprachigkeit

Gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, der Universität Hildesheim und der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin e. V. entwickelten wir Elterninformationen zum Thema Mehrsprachigkeit und mehrsprachigem Aufwachsen. Diese können von Kinderärzt*innen kostenlos bezogen und als Handreichung zu den Früherkennungsuntersuchungen U3-U9 verwendet werden.

Die Merkblätter wurden zudem in verschiedene Sprachen, u. a. in Englisch, Arabisch, Türkisch, Polnisch und Russisch übersetzt. Alle Varianten finden Sie hier.