Forschung am ZEL
Therapiezufriedenheit erwachsener Stotter*innen und der Einfluss der Selbsthilfe
Projektbeschreibung
Zwischen 2014 und 2016 beteiligten wir uns an einem Kooperationsprojekt zur Therapiezufriedenheit erwachsener Stotter*innen und der Bedeutung von Selbsthilfegruppen. Das Projekt wurde gemeinsam mit dem College of Saint Rose sowie der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e. V. durchgeführt.
Den Abschluss bildete eine Fragebogenstudie mit 814 vom Stottern betroffener Erwachsener. Auszüge der Studie wurden in der Mitgliederzeitschrift der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e. V. veröffentlicht (Der Kieselstein 4/2016: 39 - 43). Weitere Veröffentlichungen sind in Vorbereitung.
Ergebnisse
Die Teilnehmer*innen wurden auf zwei Vergleichsgruppen verteilt - jene Zugehörigkeit zu einer Selbsthilfegruppe einerseits und jene ohne eine solche andererseits. Beide Gruppen erwiesen sich dabei als ähnlich gut über ihr Störungsbild informiert. Mitglieder einer Selbsthilfegruppe verfügten jedoch über ein realistischeres Verständnis für therapeutische Möglichkeiten. Ihre Therapieziele gehen über das reine Verlangen nach flüssigem Sprechen hinaus. Gleichzeitig war der Wunsch, über gesellschaftliche Aufklärung und Förderung der Akzeptanz nicht nur ihre eigene Situation, sondern die aller Betroffener zu verbessern, in dieser Gruppe deutlich ausgeprägter. Zuletzt zeigte die Studie, welch große Rolle im alltäglichen und therapeutischen Stottern die Selbsthilfegruppe für ihre Mitglieder spielt.
An der Kooperation Beteiligte
College of Saint Rose
Dr. Julia Unger (Projektkoordinatorin)
E-Mail: ungerj@strose.edu
Zentrum für Entwicklung und Lernen, Heidelberg
Dr. Anke Buschmann
E-Mail: buschmann@zel-heidelberg.de