IMPULS–Interaktionstraining – Sprache als Brücke zur Integration

Anleitung von ehrenamtlichen Helfer*innen und pädagogischen Fachkräften zu einer alltagsintegrierten Sprachförderung von Kindern mit Fluchterfahrung

Das IMPULS-Interaktionstraining ist ein Kooperationsprojekt des Zentrums für Entwicklung und Lernen, der Stiftungsuniversität Hildesheim und der Günter Reimann-Dubbers Stiftung. Es startete 2015 und richtet sich an ehrenamtliche Helfer*innen und pädagogische Fachkräfte, die in alltäglichen Situationen mit Kindern mit Fluchterfahrung in Kontakt treten. Ziel ist es, sie zu Sprachförderung in diesen gemeinsamen Situationen zu befähigen. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Module und Materialien konzipiert, die von Organisationen angefragt werden können.

Seit Start des Projektes wurden bereits über 50 Schulungen deutschlandweit durchgeführt. Das Projekt wird fortwährend wissenschaftlich begleitet. Aktuell evaluieren wir die Wirksamkeit des Moduls „Umgang mit Traumatisierung“.

Alle Informationen finden Sie auch in unserer überarbeiteten IMPULS-Broschüre.


Unter dem Titel „Ein neues Zuhause" wurde das Programm in der Dezemberausgabe der Zeitschrift „Betrifft Kinder" ausführlich beschrieben. Die Zeitschrift kann über die Verlag das Netz GmbH bezogen werden.


Hintergrund

Weltweit sind fast 60 Millionen Menschen auf der Flucht vor Kriegen und anderen Notständen. Auch in Deutschland stehen Geflüchtete seit vielen Monaten im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion. Unter ihnen befinden sich viele Minderjährige: im Januar/Februar 2017 lagen dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 10.682 Asylanträge von Kindern und Jugendlichen bis zu einem Alter von 16 Jahren vor (BAMF, 2017). Ein Kernpunkt der Debatte bildet die Suche nach Mitteln und Wegen für eine chancenreiche Integration. Das erfolgreiche Erlernen der deutschen Sprache ist dabei eine der zentralen Brücken zur Integration. Aufgrund der Fluchtumstände kommen Geflüchtete überwiegend ohne jegliche Deutschkenntnisse in unser Land. Es stellt eine große Herausforderung dar, eine Lösung dafür zu finden, wie Kinder, Jugendliche und Erwachsene möglichst rasch die deutsche Sprache erlernen können. Gerade junge Kinder, für die Deutschkurse nicht in Frage kommen, profitieren von einem Sprachlernen in ganz alltäglichen Situationen. Jede Person, die sich ehrenamtlich engagiert oder in Fachkontexten wie Kindergarten oder Schule mit den ankommenden Kindern in Kontakt tritt, kommuniziert mit diesen und hilft ihnen damit, deutsche Wörter zu erlernen. Dieser eher intuitive sprachförderliche Umgang mit den Kindern ist nicht nur wichtig zum Kennenlernen unserer Sprache; er gibt den Kindern auch Sicherheit, Geborgenheit und Vertrauen. Das IMPULS–Interaktionstraining setzt an diesen natürlichen Interaktionen an und richtet sich an Personengruppen, die Kinder mit Fluchterfahrung begleiten. Es befähigt ehrenamtliche Helfer*innen und pädagogische Fachkräfte wie Lehrer*innen und Erzieher*innen in Erstaufnahmeeinrichtungen, in Kindertagesstätten, Schulen oder anderen Orten (z. B. Nichtregierungsorganisationen) zur Sprachförderung in gemeinsamen alltäglichen Situationen. Hiermit wird ein wichtiger Grundstein für den erfolgreichen Erwerb der deutschen Sprache gelegt. Das Interesse der Kinder an der deutschen Sprache wird geweckt und ihre natürliche Motivation, eine neue Sprache zu lernen, von Beginn an genutzt.


Durchgeführte Schulungen

Standorte, an denen IMPULS durchgeführt wurde

Weitere Informationen